G. Deyke reviewed Götterdämmerung by Tommy Krappweis
[Adapted from initial review on Goodreads.]
3 stars
Na... immernoch interessant, spannend, und unterhaltsam geschrieben. Die Darstellung von Loki gefällt mir, und von Sigyn eigentlich auch; bei den anderen Göttern bin ich mir da weniger sicher.
Und... leider hat das Buch einen wirklich groben Denkfehler, praktisch als Grundstein der Handlung.
Die Götter kriegen nämlich Kraft daraus, das man sie verehrt, huldigt, anbetet usw. Auch durch Gebete die nicht wirklich gemeint werden (das Vers, das den Loge stärkt, wird fast ausschließlich aufgesagt von Leuten, die vom Loge eigentlich überhaupt nichts wissen), und in sehr geschwächtem Maße auch von dem Sagen von Wochentagsnamen und so.
Und dazu kommt, dass die nordisch-germanischen Götter kaum noch existieren, weil angeblich niemand mehr an sie denkt - mit zugegebener Ausnahme von gesagten Wochentagsnamen und ein paar andere Sachen, die sich bedeutungslos die Namen der Göttern ausleihen.
Dabei deutet sonst alles darauf hin, dass die Serie in unserer Welt spielt.
Es gibt in der Tat …
Na... immernoch interessant, spannend, und unterhaltsam geschrieben. Die Darstellung von Loki gefällt mir, und von Sigyn eigentlich auch; bei den anderen Göttern bin ich mir da weniger sicher.
Und... leider hat das Buch einen wirklich groben Denkfehler, praktisch als Grundstein der Handlung.
Die Götter kriegen nämlich Kraft daraus, das man sie verehrt, huldigt, anbetet usw. Auch durch Gebete die nicht wirklich gemeint werden (das Vers, das den Loge stärkt, wird fast ausschließlich aufgesagt von Leuten, die vom Loge eigentlich überhaupt nichts wissen), und in sehr geschwächtem Maße auch von dem Sagen von Wochentagsnamen und so.
Und dazu kommt, dass die nordisch-germanischen Götter kaum noch existieren, weil angeblich niemand mehr an sie denkt - mit zugegebener Ausnahme von gesagten Wochentagsnamen und ein paar andere Sachen, die sich bedeutungslos die Namen der Göttern ausleihen.
Dabei deutet sonst alles darauf hin, dass die Serie in unserer Welt spielt.
Es gibt in der Tat wenige Leute, die diese alten Götter noch (oder vielmehr: wieder) verehren - aber es gibt sie. Manche seriöser als andere, natürlich, aber erstens gibt's die seriöse auch, und zweitens zeigt die Serie ja, dass man's nicht wirklich ernst meinen muss. Wer sich genug mit dem Thema Esoterik-Kreis befasst um sich darüber lustig zu machen - jaja, solche wie Maras Mutters "Wiccas" gibt es natürlich auch (wobei ich nichts vom wirklichen Wicca darin gespiegelt gesehen hab; zugegebnerweise kenne ich mich da aber nicht besonders gut aus) - sollte eigentlich wissen, dass es auch Leute gibt, die es durchaus ernst meinen damit und auch willens sind, etwas zu recherchieren für ihren Glauben.
Es gibt auch eine leichte Andeutung daran, dass Heavy-Metal-Fans zwar eine Ahnung von der nordisch-germanischen Mythologie haben, aber im Großen und Ganzen eher eine falsche. Wegen Manowar. Naja, als deutsche*r nicht-Metalfan hat man vielleicht nur von Manowar gehört. Anscheinend hat Tommy Krappweis aber nicht genug recherchiert, um zu merken, dass es auch Bands wie Falkenbach oder Amon Amarth oder Heidevolk oder oder oder gibt. Ich mein, welche, die sich ernsthaft mit dem Thema befassen, ordentlich recherchieren und Lieder schreiben, die direkt bestimmte Götter huldigen. Welche nachher lautstark mitgesungen werden von tausenden von Fans im Konzert. Weltweit. Und wenn sie die CD hören natürlich auch.
Nicht zu sprechen davon, dass man an fast jedem Straßeneck eine Mjöllnir-Halskette kaufen kann...
Was meiner Meinung nach den Göttern deutlich mehr Kraft geben sollte, als was ein einzelner Mensch anstellen kann mit einer noch so langen Reihe von Seminaren, die von vielleicht zwanzig Leuten auf einmal besucht werden. Aber das passt ja nicht in die Geschichte.
Naja, davon mal abgesehen, hat es trotzdem Spaß gemacht, die Serie zu lesen.